Nisthilfe statt Deponie
Viele Kundinnen und Kunden geben viel Geld aus für schlechte „Insektenhotels“. Dabei fallen bei der Pflege oft die besten Zutaten kostenlos an. Stärken Sie doch einfach Ihre Kundenbeziehung durch gute Beratung; zum Beispiel, was sich für den Bau einer Nisthilfe für Insekten eignet.
von Red erschienen am 17.09.2025
Wenn im Herbst oder Frühjahr gepflegt wird, fällt viel Schnittgut an, das sich auch für den Bau von Nisthilfen eignet. Das gilt sowohl für Gehölze als auch für Stauden, für hohle Stengel und solche, die Mark enthalten. Am besten geeignet sind gerade und trockene Gehölztriebe und Staudenstengel mit durchgehenden zentralen Hohlräumen oder langen Kammern. Dazu gehören etwa Taglilien, Graslilien und Allium-Arten deren getrocknete Blütenstengel nicht geschnitten werden müssen. Die Stiele lassen sich im Herbst meist einfach aus dem Boden ziehen. Auch die stabilen und gekammerten Stengel des Japanischen Knöterichs lassen sich nach dem Einziehen der Pflanze nutzen. Auch viele viele Doldenblütler haben hohle Stengel. Bei den Gehölzen ist zum Beispiel Forsythia besonders gut geeignet.

Auf die Länge kommt es an
Insekten nutzen die Röhren, um Nistkammern für ihre Brut anzulegen. Dabei bauen sie in dem Stengel meist mehrere Zellen und brauchen dafür eine bestimmte Stengellänge. 20 bis 25 cm sollten die Röhrchen für Wildbienen und solitäre Wespenarten deshalb schon lang sein. Die meisten gekauften „Insektenhotels“ sind schon aus diesem Grund vollkommen ungeeignet. Die Stengel oder Triebe werden einfach in entsprechend lange Abschnitte zerschnitten und in einen Kasten oder einen Rahmen eingeschichtet. Das Ganze sollte an einer sonnigen Stelle unter einem Dachvorsprung oder auf andere Art und Weise wettergeschützt in Hausnähe platziert werden. Je mehr unterschiedliche Durchmesser zur Verfügung stehen (bis max. 1 cm), desto mehr Arten finden einen Platz zum Nisten. Auch kleinste Durchmesser werden besiedelt! Während hohle Stengel liegend eingebaut werden, lassen sich markhaltige Triebe wie von Brombeere, Ribes oder Holunder am besten aufhängen, sodass die Öffnungen nach oben und unten zeigen.
Tiere stechen nicht
Auch wichtig für die Beratung: Weder die einzeln lebenden Bienen noch die solitären Wespen stechen! Es muss also niemand Angst um die Kinder haben, die das rege Treiben direkt vor der Haustür beobachten können. Zu Besuch kommen eine ganze Reihe von Arten: Mehrere Wildbienen, eine ganze Reihe von Solitärwespen und die jeweiligen Schmarotzer, wie Fliegen, Goldwespen und Käfer, die sich auf die hier nistenden Arten spezialisiert haben. Es können also ganze Lebensgemeinschaften beobachtet werden.
Wie viele Arten zu Besuch kommen, hängt nicht nur vom Angebot an Rohren unterschiedlichen Durchmessers ab, sondern auch vom Nektar- und Pollenangebot. Je mehr blühende Arten es gibt, desto mehr Insektenarten finden einen Lebensraum. Einige Insekten haben dabei ein weites Spektrum – das heißt, sie können Nektar und Pollen von zahlreichen Arten nutzen, manche sind an ganz bestimmte Pflanzen gebunden – Glockenblumen-Scherenbienen etwa, wie wäre es anders zu erwarten, an Glockenblumen.
Nachhaltiger Marketingerfolg
Mit Ihrem Einsatz für Insekten tun Sie nicht nur etwas für Insekten, sondern auch etwas für glückliche Kinderaugen und damit für Erfolg bei Kundinnen (oder Kunden). Gleichzeitig kann das Schnittgut auch gut für Aktionen auf dem eigenen Betriebshof verwendet werden, wenn die Kinder Ihren Abfall zu Nisthilfen für zuhause veredeln.
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