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© Helmuth Flubacher
Artgerechte Beobachtungsnisthilfe

Villa mit Einblick "Schau rein"

Sind Sie neugierig, wie es dem Bienennachwuchs in den Brutröhren ergeht? Dann basteln Sie eine Nisthilfe, die man zum Beobachten ihres „Innenlebens“ öffnen kann. Das ist gar nicht besonders schwierig und dauert, je nach Anzahl der Brutröhren, etwa fünf Stunden.

Bauen und aufhängen

Wenn Sie das Kästchen bereits fertig kaufen, müssen Sie nur noch die Brutröhren anfertigen und in seiner Tür befestigen.

Sägen Sie die Holzleisten in ca. 10–12 cm lange Stücke, je nach Tiefe des Schränkchens. Zeichnen Sie dafür die Schnittlinie mit einem Winkellineal vor oder benutzen Sie eine Sägelehre, damit die Schnitte genau rechtwinklig werden.

Die Brutgänge stellen Sie so her: Klemmen Sie jeweils zwei Leistenstücke mit einer Schraubzwinge aneinander. Bohren Sie dann mit der Bohrmaschine (Bohrer 5–8 mm Durchmesser) von der Stirnseite aus zweimal hinein, einmal mehr in der einen Leiste, einmal mehr in der anderen, sodass sich die Bohrlöcher überschneiden. Jeder der Bohrgänge muss blind enden. Wenn Sie nun die Zwinge lösen, hat jedes der Leistenstücke einen Bohrgang, dessen Rundung zu etwa 2/3 geschlossen und zu 1/3 offen ist. Glätten Sie die Gänge innen sorgfältig mit einer feinen Rundfeile und am Eingang mit Schleifpapier. 

So können die Nistgänge mit einer einfachen Bohrmaschine gebohrt werden. © Helmuth Flubacher

Sägen Sie das Acrylglas mit einer Laubsäge (in manchen Baumärkten können Sie das Acrylglas auch gleich passend zuschneiden lassen) in Stücke, die ebenso lang und breit sind wie die Leisten mit dem Bohrgang.

So werden Acrylglas, Holz mit Bohrung und Metallwinkel aneinandergesetzt. © Helmuth Flubacher

Kleben Sie die Glasstreifen mit Heißkleber auf die Leisten. Achtung: Es darf kein Klebstoff in den Bohrgang gelangen! Alternativ können Sie das Acrylglas mit mehreren Gummibändern befestigen. Dann müssen Sie aber regelmäßig kontrollieren, ob die Gummibänder noch gut und elastisch sind und sie gegebenenfalls vorsichtig austauschen.

Die Nistgänge können auch einfach mit Gummibändern fixiert werden. © Frank Hecker Naturfotografie

Jetzt noch Einschlupflöcher in die Schränkchentür bohren. Sie müssen denselben Durchmesser haben wie die Bohrgänge in den Leisten. Schrauben Sie dann mithilfe eines Metallwinkels hinter jedes Loch eine passende Sichtröhre, und zwar so, dass die Sichtfenster zur Türöffnung zeigen, damit man von außen auch wirklich hineinschauen kann.

Zuletzt regengeschützt aufhängen. Die beste Position für Nisthilfen finden Sie hier "Wo ist der richtige Standort".

Ein Wildbienenhotel mit „Einblick“, das trotzdem artgerecht ist, weil der große Holzanteil für ein gutes Mikroklima sorgt. © Helmuth Flubacher

Vor allem, wenn Mauerbienen in IhreBeobachtungs-Nisthilfe eingezogen sind, die ihre Brutröhren nicht selber ausräumen, ist eine regelmäßige Reinigung der Brutröhren wichtig. Sonst können sie im nächsten Jahr nicht wieder neu besiedelt werden. Wie Sie sie richtig reinigen, finden Sie hier "Hausputz muss (manchmal) sein".

Material:

  • Kleines Wandschränkchen aus Holz („Erste-Hilfe-Kästchen“), 12–15 cm tief
  • Viereckige Holzleisten, möglichst aus Buche, 20 x 30 mm
  • Acrylglas, 3–4 mm dick
  • Kleine rostfreie Schrauben
  • Kleine Metallwinkel
  • Heißkleber
  • Werkzeug: Kleine Holzsäge (Laubsäge), Schraub- oder Klemmzwingen, Bohrmaschine
  • Arten, die hier nisten

    Von der Beobachtungs-Nisthilfe werden Wildbienen angelockt, die in bestehenden Hohlräumen, zum Beispiel hohlen Pflanzenstängeln, nisten. Im Garten sind das häufig die Rote oder Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis) und die Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta), die Garten-Blattschneiderbiene (Megachile willughbiella), die Glockenblumen-Scherenbiene (Chelostoma rapunculi) oder die Einhöckrige Mauerbiene (Osmia niveata).
    Weitere Nisthilfen