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© Blickwinkel über Hecker

Die häufigsten Wildbienenarten in Deutschland

In Deutschland sind über 550 Wildbienenarten nachgewiesen, weltweit gibt es etwa 20.000 Arten. Zu den bekanntesten gehören die Gartenhummel und kleinere Wildbienenarten, die nur Experten erkennen.

Wenn Sie Wildbienen kennenlernen möchten, beginnen Sie am besten mit den häufigsten Arten. Diese zeigen, wie vielfältig Aussehen und Lebensweisen der Wildbienen sein können. Mit etwas Aufmerksamkeit begegnen Ihnen diese Arten in der Natur.

Häufige Wildbienenarten:

  • Rotfransige oder Rotschopfige Sandbiene - Andrena haemorrhoa
  • Gewöhnliche Bindensandbiene - Andrena flavipes
  • Rote oder Rostrote Mauerbiene - Osmia bicornis
  • Gelbbindige Furchenbiene - Halictus scabiosae
  • Gewöhnliche Maskenbiene - Hylaeus communis
  • Garten-Wollbiene - Anthidium manicatum
  • Dunkle Erdhummel - Bombus terrestris
  • Gewöhnliche Schmalbiene - Lasioglossum calceatum
  • Garten-Blattschneiderbiene - Megachile willughbiella
Gewöhnliche Bindensandbiene Andrena flavipes

Sandbienen sind sehr verbreitet, allein in Deutschland sprechen Experten von über 100 Arten. Sie sind sehr vielgestaltig, einige unter ihnen erinnern auch an Honigbienen oder kleine Hummeln.

Andrena flavipes hatte trotz ihrer Häufigkeit lange keinen deutschen Namen. Im Gegensatz zum wissenschaftlichen Namen von Lebewesen, ist der deutsche sogenannte Trivialname manchmal nicht eindeutig. Daher benutzen die Freaks unter den Wildbienenfreunden ohnehin nur den international gültigen wissenschaftlichen Artnamen.

Rote oder Rostrote Mauerbiene Osmia bicornis

Sie ist eine der Wildbienen, die am häufigsten in Nisthilfen einzieht. Wie viele ihrer „Schwestern“, die auch der Gattung der Mauerbienen angehören, ist sie stark behaart. Ihre hörnerartigen Fortsätze am Kopfschild (Clypeus), die auffallend langen Fühler der Männchen und ihre Flexibilität in Sachen Nistplatz zeichnen sie aus. Verschiedene Formen und Größen an Hohlräumen werden angenommen und die Brutzellen mal linienförmig, mal unregelmäßig darin angeordnet.

Gelbbindige Furchenbiene Halictus scabiosae

Die Gelbbindige Furchenbiene ist mit ihren gelben Haarstreifen am Hinterleib recht auffällig. Sie ist ein deutlicher Klimawandel-Gewinner: Als Bewohnerin trockenwarmer Standorte war sie bis 1990 nur in den wärmsten Gebieten Süd- und Mitteldeutschlands zu finden, heute ist sie bis ins Norddeutsche Tiefland und auf über 1000 m ü. NN verbreitet. Ihre Verbreitung scheint mit der Jahresmitteltemperatur korreliert zu sein, was sie zu ein echten Klimawandel-Indikator macht.

Gewöhnliche Maskenbiene Hylaeus communis

Bienen brauchen Pollen als Futter. Im Lauf der Zeit haben sie zum Pollenernten, -umladen und zum Pollentransport unterschiedliche Techniken und Werkzeuge ausgebildet. Maskenbienen sind in erster Linie Kropfsammlerinnen, die den Pollen verschlucken und deshalb keine Sammelbehaarung am Körper haben.

Die nahezu unbehaarte Gewöhnliche Maskenbiene mit ihren gelben Gesichtsflecken kann aber auch mit Hilfe von Vibration effizienter sammeln: Auf der Blüte angekommen erzeugen Vibrationssammler eine Frequenz zwischen 58 und 347 Hz, sodass der Pollen auf die Unterseite des Bienenkörpers rieselt oder an bestimmten Blütenteilen gesammelt hängen bleibt und dann leichter aufgenommen werden kann.

Garten-Wollbiene Anthidium manicatum

Sie fällt auf: Bis 18 mm lang, Hinterleib deutlich schwarz-gelb gezeichnet und fast unbehaart, Männchen haben Dornen am Hinterleib. Ihre Männchen besetzen Reviere und patrouillieren im Schwebeflug um ihre Lieblingspflanzen herum. Eindringlinge werden dann mit den spitzen Dornen am Hinterleib angegriffen und zum Teil so verletzt, dass sie – flugunfähig – verhungern müssen. Für das Wohlergehen des Nachwuchses hingegen baut die weibliche Garten-Wollbiene ein Nest aus Pflanzenhaaren.

Dunkle Erdhummel Bombus terrestris

Hummeln gehören auch zu den Wildbienen. Sie bilden Staaten, ähnlich wie die Honigbienen. Hummeln können ihre Körpertemperatur regulieren, indem sie ihre Flugmuskeln vibrieren lassen. Daher sieht man die großen Königinnen schon bei wenigen Plusgraden umherfliegen, während viele andere Insekten noch längst in Winterstarre sind.

Die Dunkle Erdhummel nistet überwiegend unterirdisch in verlassenen Mäusehöhlen oder Maulwurfsgängen, oft bis 1,5 m tief in der Erde … wenn sie Glück hat. Jährlich werden nämlich Millionen von Hummelnestern künstlich in Kisten gezüchtet, die global zur Bestäubung von Gemüse, vor allem Tomaten, in Gewächshäusern zum Bestäubungseinsatz kommen. Analog zu vielen anderen „verschleppten“ Tier- und Pflanzenarten zieht dies zum Teil katastrophale Folgen für die lokale Hummelwelt nach sich.

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