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© Philippe Boyer
Den Blick schärfen

Was ist eine Wildbiene?

Sitzt da eine Wildbiene oder doch eine Honigbiene, Wespe oder Schwebfliege? Um Wildbienen als solche zu erkennen, gibt es handfeste Kriterien – aber auch etliche Grauzonen, die selbst den Profi auf den ersten Blick stutzen lassen. Wer immer wieder genau hinsieht, schult sein Auge und kann immer schneller einordnen.

Wie erkenne ich eine Wildbiene?

  • Der Körper ist dreigeteilt:
    1. Kopf mit deutlich sichtbaren Fühlern
    2. Vorderleib mit 4 häutigen Flügeln und 6 Beinen
    3. Hinterleib aus mehreren Segmenten
  • Bienen sind meistens behaart
  • Sie sind zwischen 4 mm und 3 cm lang
  • Ihre Farbe ist sehr variabel
  • Sie sammeln Pollen für ihren Nachwuchs
    (Ausnahmen bestätigen die Regel: Kuckucksbienen)

Wildbiene oder Honigbiene?

Die Honigbiene kommt bei uns nur ausnahmsweise wild* vor, sondern fast ausschließlich als Nutztier des Menschen. Eindeutiger Unterschied ist die Nistweise: Honigbienen nisten mit ihren individuenreichen Staaten in geräumigen Beuten beim Imker oder in Baumhöhlen.

Wildbienen dagegen leben meistens solitär, also als „Einzelgänger“, und legen ihre Eier in hohlen Pflanzenstängeln, in Sand- oder Erdlöchern oder anderen kleinen Hohlräumen ab. Manche Wildbienen leben aber auch in kleineren Sozialverbänden. Wildbienen bauen niemals Waben und haben, mit Ausnahme der Kegelbienen, keine Haare auf den Augen. Letzteres ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen, aber doch faszinierend, wenn man gute Fotos der Honigbienenaugen sieht.

Draußen erkennt man Honigbienen vor allem an den Sammelkörbchen (Corbicula) an den Hinterbeinen und ihrer Körpergröße von 11 bis 13 mm. Sammelkörbchen hat bei unseren Wildbienen nur die Gruppe der Hummeln.

Gibt es wilde Honigbienen?

Einige Wildbienen-Fachleute sind noch davon überzeugt, dass es die Honigbiene – die eigentlich zu den Wildbienen gehört – bei uns nur noch als Nutztier gibt. Neueste Untersuchungen von Honigbienen-Spezialisten zeigen nun, dass es auch von der Honigbiene wildlebende Völker in Baumhöhlen gibt. Mehr Infos dazu unter www.beetrees.org und von unserem Autor Torben Schiffer, der mit Forschungen, Vorträgen und Büchern (s. Buchempfehlungen auf dieser Seite) die Perspektive auf die Honigbiene revolutioniert.

Biene oder Wespe?

Bienen sind Insekten, sie besitzen sechs Beine und vier Flügel. Das haben sie mit ihren Verwandten, den Wespen, gemeinsam. Im Gegensatz zu den Wespen sammeln Bienen Nektar und Pollen für sich und ihren Nachwuchs (Ausnahme: Kuckucksbienen, s.o.). Bienen sind meistens deutlich behaart, Wespen meist nur spärlich. Was Bienen aber definitiv nicht haben, ist ein vorne stark verschmälerter Hinterleib (die „Wespentaille“), was bei vielen Grabwespen, Wegwespen und anderen Wespen vorkommt.

Biene oder Schwebfliege?

Wildbienen werden auch mit Schwebfliegen verwechselt, zumal sie auch gerne Blüten besuchen. Weil Schwebfliegen aber sehr kurze Zungen haben, können sie nur auf flachen Scheibenblüten Nektar saugen. Fliegen haben nur zwei Flügel und eher kurze Fühler, Bienen haben vier Flügel und eher längere Fühler.

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