
Schilfhalme
Viele Wildbienenarten nisten in Hohlräumen, die sie vorfinden. Die hohlen Halme von Schilf eignen sich besonders für kleinere Arten. Ohne großen Kraft- und Zeitaufwand können Sie aus Schilf ganze „Wohnsiedlungen“ für Wildbienen bauen.
Bauen und Aufhängen
Am einfachsten geht es mit einer Schilfmatte. Die finden Sie im Baumarkt oder im Gartencenter als Sichtschutz. Die Schilfhalme sind hier mit dünnem Draht aneinandergebunden.
- Zerschneiden Sie die Matte mit einer scharfen Gartenschere: Die Halme sollten möglichst wenig gequetscht werden und nicht aufsplittern. Sie brauchen 30 cm breite Querstreifen.
- Jeden Querstreifen rollen Sie zu einer festen Rolle auf.
- Fast fertig! Wie beim Bambus müssen auch Schilfhalme den Bienen waagerecht angeboten werden. Stecken Sie die Schilfhalm-Rolle dazu in eine Holzkiste, ein Regalfach oder einen kleinen Eimer mit senkrechten Wänden. Die beste Position für Nisthilfen finden Sie hier "Wo ist der richtige Standort".
Weitere Ideen
Natürlich können Sie auch einzelne Schilfhalme oder andere hohle, aber stabile Pflanzenstängel zurechtschneiden, bündeln und den Bienen anbieten. Wichtig ist hier eine möglichst dichte Packung der Halme, damit nicht Vögel einzelne Halme herauszupfen können. Sie können die Halme, wenn sie nicht so dicht gepackt sind, auch am hinteren Ende mit Holzleim bestreichen, bevor sie in ein Behältnis gesteckt werden.
Ein sehr guter Schutz vor Vögeln ist auch ein Drahtgitter (mit mindestens 2 cm Maschenweite), das in etwa 5 cm Entfernung davor befestigt wird.
Material:
- Schilfmatte (Baumarkt) oder Schilfhalme aus dem Garten
- Scharfe Gartenschere
Arten, die hier nisten
Schilfhalme sind dünner als Bambus und locken kleinere Bienenarten an. Weil die Schilfhalme einer gekauften Matte und erst recht natürlich die frei gesammelten hohlen Pflanzenstängel ganz unterschiedliche Innendurchmesser haben, werden sich in solchen Nisthilfen eine ganze Reihe verschiedener Wildbienenarten ansiedeln, von Mauerbienen über Masken- und Löcherbienen bis zu Scherenbienen.
Zum Beispiel die Distel-Mauerbiene (Osmia leaiana) und die Stahlblaue Mauerbiene (Osmia caerulescens),
die Gewöhnliche Maskenbiene (Hylaeus communis) und die Gewöhnliche Löcherbiene (Heriades truncorum),
die Kurzfransige Scherenbiene (Chelostoma campanularum) und die Hahnenfuß-Scherenbiene (Chelostoma florisomne) sowie
die Rostfarbene Blattschneiderbiene (Megachile centuncularis) und die Blattschneiderbienen-Arten Megachile alpicola und Megachile versicolor.