Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.

Biene des Monats: die Schmuckbiene

Die Schmuckbiene (Epeoloides coecutiens) macht ihrem Namen alle Ehre. Sie ist eine wahre Perle der Feuchtgebiete: Wer ein Weibchen dieser Art entdeckt, sieht eine Biene mit blutrotem Hinterteil und schwarzem Hinterleibsende, geschmückt von schneeweißen Haarflecken am gesamten Körper. Hinzu kommen ihre blaugrünen Augen. Die Männchen bleiben dank ihres gelbroten Hinterleibes und ihrer leuchtend türkisfarbenen Augen besonders im Gedächtnis.

Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Albert Krebs
Artikel teilen:

Die Schmuckbiene ist nahezu in ganz Europa verbreitet und noch selbst in den entfernten östlichen Landesteilen Russlands beheimatet. Wir finden die Schmuckbiene vor allem in Feuchtgebieten. In Mooren, an Uferrändern und Auwäldern fühlt sie sich wohl. Die bunte Biene ist auch hierzulande weitverbreitet. Sie fliegt von Mitte Juli bis Ende August. Dabei fällt es uns leichter, die länger fliegenden Weibchen zu entdecken als die kurzlebigen Männchen. Diese Bienenart gilt in Deutschland insgesamt als nicht gefährdet. Dabei ist sie in Baden-Württemberg gefährdet, in Sachsen stark gefährdet und in Sachsen-Anhalt sogar vom Aussterben bedroht.

Die Artzählt zu den sogenannten „Kuckucksbienen“. Sie geht keinem eigenen Brutgeschäft nach, sondern lässt diese Aufgabe von anderen übernehmen. Die beiden Blumenöl sammelnden Auen- und Wald-Schenkelbienen werden dabei ungewollt zu „Pflegeltern“. Vor allem auf die Auen-Schenkelbiene hat es unsere Wildbiene des Monats abgesehen. In einem günstigen Moment dringt die Schmuckbiene in das fremde Nest ein. Die Gelegenheit bietet sich zum Beispiel, wenn eine der einzeln nistenden weiblichen Schenkelbienen auf dem Sammelflug ist. Im Nest angekommen, legt die Schmuckbiene ihre Eier auf das bereits vorhandene Pollenbrot der Brutkammern. Die nichtsahnende Schenkelbiene verschließt zum Ende ihres Nestbaus den Eingang. Unentdeckt entwickeln sich die fremden Schmuckbienen-Sprösslinge in den Brutkammern ihrer Wirte. Einzelheiten ihrer Entwicklung sind der Wissenschaft noch nicht bekannt.

Ihr bevorzugter Lebensraum (Feuchtgebiete) spiegelt sich auch in der Wahl ihrer Nektarquellen: Sie nutzt gern Blut-Weiderich, unterschiedliche Wicken-Arten, Sumpf-Storchschnabel, Teufelsabbiss und Wiesen-Platterbsen, um Energie zu tanken.

Trotz der weiten Verbreitung sind die Bestände der Schmuckbiene in Gefahr. Flussbegradigungen und die häufige Mahd von Ufervegetationen im Sommer setzen der Art zu. Wollen Sie selbst etwas für diese außer-gewöhnliche Biene tun? Dann pflanzen Sie größere Bestände des Gewöhnlichen Gilbweiderichs (Lysimachia vulgaris) am Rande des Gartenteiches. Mehr Tipps, wie Sie bienenfreundliche Strukturen gestalten, finden Sie in der Wildbienenwelt, unter www.wir-tun-was-fuer-bienen.de und www.deutschland-summt.de.

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren