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Besiedler kahler Flächen

Pionierpflanzen

Vegetationsfreie Stellen mit magerem, sandigem oder steinigem Boden bleiben nicht lange ohne Bewuchs. Hier siedeln sich ganz von alleine sogenannte Pionierpflanzen an, oft auch respektlos als „Ackerunkraut“ bezeichnet. Viele dieser ein- und zweijährigen Arten ziehen Wildbienen magisch an.

Ein erster Schritt …

Legen Sie an einer sonnigen Stelle im Garten eine künstliche Schutthalde an, indem Sie ein, zwei Schubkarren voll Kies oder Schotter, gemischt mit etwas Lehm, Sand oder Gartenerde, am Boden aufschütten. Bepflanzen Sie diese Fläche mit einigen Pionierpflanzen  – oder warten Sie einfach ab, bis diese sich von selbst einstellen.

Die Gelbe Resede ist ganz typisch für offene Flächen, die neu von Pflanzen erobert werden. Sie ist robust und wächst auch im Topf auf dem Balkon. © Ruud Morijn Photographer/Shutterstock.com

Weitere Ideen

  1. Gibt es in Ihrer Nähe schon seit mehreren Jahren eine Baustelle? Dann werden Sie dort auf den Rohböden oder Aushubhalden sicher Pionierpflanzen finden. Da solche Flächen nach Fertigstellung der Gebäude von der Baufirma wieder beseitigt werden, ist es hier zu vertreten, Pionierpflanzen auszugraben (Bitte dabei ein eventuelles Betretungsverbot des Baustellengeländes beachten!) und dadurch vor dem Untergang zu retten, indem Sie sie in deinen Garten umsiedeln. Wie Sie sie richtig einpflanzen, finden Sie hier: "Richtig einpflanzen".
  2. Sogar auf dem Balkon oder der Terrasse können Sie den Wildbienen das begehrte „Unkraut“ anbieten. Gewöhnlicher Natternkopf, Gelbe Resede, Weißer Senf und andere Pionierpflanzen gedeihen auch in größeren Pflanzgefäßen, die Sie mit sehr magerem Substrat füllen und in die Sonne stellen. Zum Artikel "Balkon und Treasse".

Bei Wildbienen beliebte Pionierpflanzen

Man vermutet sie eher am Feldrand: Klatsch-Mohn und einige Kamillenarten sind aber auch Pionierpflanzen. © PhotoSGH/Shutterstock.com

  • Weißer Senf (Sinapis alba) (heißt so nach seinen weißlichen Samenkörnern; wird nach seiner Blütenfarbe manchmal aber auch Gelb-Senf genannt) – bei uns hauptsächlich eine Kulturpflanze zur Gewinnung von Senfsamen und zur Gründüngung angebaut, oft auch verwildert und dann als Pionierpflanze auf Brachflächen; die gelben Blüten werden im Juni/Juli eifrig angeflogen von vielen verschiedenen Sandbienen-Arten, aber auch von Schmal- und Furchenbienen.
  • Acker-Senf (Sinapis arvensis) – ein weit verbreitetes „Ackerunkraut“, das aber nachweislich über 65 Wildbienen-Arten als Pollenquelle dient. Die einjährige Pflanze trägt von Mai bis Oktober schwefelgelbe Blüten.
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)* – von Juli bis Oktober zahlreiche lilafarbene Blütenköpfe, die nach Honig duften und mit ihrem reichen Pollen- und Nektarangebot viele Wildbienen anziehen, darunter die Gewöhnliche Furchenbiene (Halictus tumulorum), die Gold-Furchenbiene (Halictus subauratus) und die Rotbeinige Furchenbiene (Halictus rubicundus).


*Auch andere Distel-Arten sind bei Wildbienen überaus beliebt. Daher lohnt es sich, sie trotz ihrer Stacheln im Garten zu dulden. So wird zum Beispiel die größere Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare) von vielen pollensammelnden Wildbienen angeflogen, wenngleich sie ihnen keinen Nektar anzubieten hat. An der Nickenden Distel (Carduus nutans) kannst du mit etwas Glück die imposante Blauschwarze Holzbiene  beobachten. Und an der Krausen Distel (Carduus crispus) stellt sich unter anderen gern die Schmalbienen-Art Lasioglossum leucozonium ein.

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