Weitere bei Wildbienen beliebte Beetstauden
Durch geschickte Kombination von Bienenfutterpflanzen mit unterschiedlicher Blütezeit kannst du dafür sorgen, dass Wildbienen vom Frühjahr bis zum Herbst ((**Link Zusatz-Info)) in deinem Garten Nahrung finden. Weil die verschiedenen Wildbienenarten nicht alle zur selben Jahreszeit fliegen, erreichst du auf diese Weise umso mehr unterschiedliche Arten. Von vielen in Gärtnereien erhältlichen Wildpflanzen gibt es heute züchterische Sorten mit abweichenden Blütenfarben und -formen. Achte darauf, keine gefüllt blühenden Sorten zu kaufen.
Für sonnige Beete:
- Schwarznessel (Ballota nigra) – 30–100 cm hohe Staude, braucht stickstoffreichen Boden, blüht von Juni bis September mit rosavioletten Blüten; besonders beliebt bei der Garten-Wollbiene (Anthidium manicatum), der Vierfleck-Pelzbiene (Anthophora quadrimaculata) und der Wald-Pelzbiene (Anthophora furcata).
- Echtes Herzgespann (Leonorus cardiaca) – stattliche, bis 1,50 m hohe, sehr anspruchslose Staude mit rosa Blüten von Juni bis September; ein Hit bei Wollbienen, etwa der Garten-Wollbiene (Anthidium manicatum).
- Rainfarn (Tanacetum vulgare) – duftende, bis 1 m hohe Staude mit zahllosen sonnengelben Blütenköpfchen von Juli bis September; zum Pollensammeln kommt nicht nur die kleine Rainfarn-Maskenbiene (Hylaeus nigritus), sondern auch zum Beispiel die Gewöhnliche Löcherbiene (Heriades truncorum), die Buckel-Seidenbiene (Colletes daviesanus) sowie etliche Sand-, Furchen- und Schmalbienenarten.
- Gewöhnlicher Dost (Origanum vulgare) – bis 50 cm hohe, duftende Staude ((Mouse-over-Text: Wird in der Mittelmeerküche als Gewürzpflanze verwendet, passt daher auch ins Kräuterbeet.)) mit rosa Blüten von Juli bis September; wird gern besucht von der winzigen Sandbienen-Art Andrena minutula sowie ihrer nur wenig größeren Verwandten Andrena dorsata, aber auch von der Gewöhnlichen Keulhornbiene (Ceratina cyanea) und der schwarzweißen Mauerbienen-Art Osmia leucomelana.
- Drüsenblättrige Kugeldistel (Echinops sphaerocephalus) – 80–100 cm hohe Staude mit großen, weißen, kugelförmigen Blütenköpfen im Juli/August; attraktiv für die auf Korbblütler spezialisierten Mauerbienen-Arten Osmia spinulosa, Osmia niveata und Osmia leaiana, ebenso für die Gewöhnliche Furchenbiene (Halictus tumulorum) und die Gelbbindige Furchenbiene (Halictus scabiosae).
- Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella) – sehr anspruchslose ((***Link Zusatz-Info)), nur etwa 20 cm hohe Staude mit teppichartigem Wuchs, goldgelbe Korbblüten von Mai bis September; zahlreiche Sand-, Mauer-, Schmal- und Furchenbienen geben sich auf den Blüten sozusagen die Klinke in die Hand. Auch die auf Korbblütler spezialisierte Wegwarten-Hosenbiene (Dasypoda hirtipes), die Berg-Zottelbiene (Panurgus baksianus) oder die Stumpfzähnige Zottelbiene (Panurgus calcaratus) kannst du darauf beobachten.
Für halbschattige bis schattige Beete:
- Echtes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) – bis 40 cm hohe, horstbildende Staude, blüht von März bis Mai, Blüten zuerst rosa, später himmelblau; im Gartenhandel auch Sorten mit weißen Blüten sowie mit rosa oder hellblauen Blüten ohne Farbwechsel; wichtige Futterpflanze für die schon früh im Jahr fliegenden Mauerbienen-Arten Osmia bicolor und Osmia uncinata, die Frühlings-Pelzbiene (Anthophora plumipes) und die Frühjahrsgeneration der Zweifarbigen Sandbiene (Andrena bicolor).
- Gefingerter Lerchensporn (Corydalis solida) – nur etwa 25 cm hohe Staude, die sich mit den Jahren flächig ausbreitet ((Mouse-over-Text: Eignet sich auch gut zur Unterpflanzung von laubabwerfenden Gehölzen.)), rosa ((Mouse-over-Text: Im Handel gibt es auch weiße und dunkelrot blühende Sorten.)) Blüten von März bis Mai; beliebt bei früh im Jahr fliegenden Wildbienen wie der Gehörnten Mauerbiene (Osmia cornuta) oder der Frühlings-Pelzbiene (Anthophora plumipes).
- Gefleckte Taubnessel (Lamium maculatum) – 20–25 cm hohe, sich mit Ausläufern ausbreitende Staude (Bodendecker!) für nährstoffreiche Böden, blüht im Mai/Juni mit violetten oder rosa Blüten, Zuchtsorten auch in Weiß; wird regelmäßig von der Frühlings-Pelzbiene (Anthophora plumipes) besucht, aber auch zum Beispiel von den Sandbienen-Arten Adrena nitida und Andrena flavipes.
- Großblütiger Beinwell (Symphytum grandiflorum) – 20–30 cm hoher, Ausläufer bildender Bodendecker mit, je nach Sorte, blauen, hellblauen oder blau-weißen Blüten im April/Mai; besonders beliebt bei der Frühlings-Pelzbiene (Anthophora plumipes) und anderen Frühlingsarten unter den Wildbienen. Alternativ wird auch der Echte Beinwell (Symphytum officinale) angeflogen, der nur gelblich weiße oder hellviolette Blüten hat.
- Wald-Ziest (Stachys sylvatica) – bis 1,20 m hohe, Ausläufer bildende Staude mit purpurfarbenen Blüten von Juni bis August, wächst willig unter Gehölzen und neben Hecken, ebenso in Kübeln kultivierbar; Lieblingspflanze der Wald-Pelzbiene (Anthophora furcata), die auch in Gärten kommt, sofern sie dort auch Totholz ((Link -> Kachel „Was sonst noch?“, Abschnitt: Totholzhaufen)) zum Nisten vorfindet.
((**Link Zusatz-Info))
Vielfach können Sie die Blütezeit einer Staude verlängern, indem Sie sie nach dem ersten Flor zurückschneiden. Dadurch setzen die Pflanzen ein zweites Mal Blüten an, wenn meist auch etwas weniger als bei der ersten Blüte.
((***Link Zusatz-Info))
Das Kleine Habichtskraut wächst nicht nur im sonnigen Beet, sondern auch auf steinigem Boden und verträgt überdies große Hitze. Daher ist es auch für den Steingarten ((Link -> Kachel „Steingarten“)) oder ein begrüntes Flachdach geeignet.