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© Henri Koskinen/Shutterstock.com
Vielfalt statt perfekter Rasen

Blumenwiese

Makellos grüner Rasen mag gut sein zum Sonnen oder Ballspielen, die Wildbienen aber haben gar nichts davon. Sie brauchen eine bunte Wiese mit vielen Wildblumen darin.

Ein erster Schritt ...

Auch Schmetterlinge freuen sich über Wiesenblumen: Hier mit dem Wiesen-Salbei und im Hintergrund dem Taubenkropf-Leimkraut. © cherryyblossom/Shutterstock.com

Verwandeln Sie in einem wenig betretenen Teil des Gartens den Rasen in eine bunte Blumenwiese. Schon einige Quadratmeter sind besser als nichts.

Und so geht’s:

  1. Am besten kaufen Sie im Fachhandel* eine Saatmischung für Blumenwiesen.
  2. Weil Blumenwiesen einen möglichst nährstoffarmen Boden brauchen, wählen Sie am besten ein Stück Rohboden ohne Humusschicht für Ihre Blumenwiese oder tragen am vorgesehenen Platz eine vorhandene Humusdecke ab.**
  3. Die Saatmischung dünn aussäen (nicht mehr als 5 g Samen pro m² Boden), am besten im Frühling oder im frühen Herbst.
  4. Diese Fläche im ersten Jahr noch viermal, später nur noch zweimal im Jahr mähen, am besten im Juni und dann noch einmal im August oder September. Das Schnittgut lassen Sie nicht liegen, sondern geben es auf den Kompost. Wenn Sie es auf der Wiese ließen, würde es als Dünger wirken – der wird hier aber nicht gebraucht.
  5. Die Blumenwiese wird sich erst im Lauf der nächsten Jahre entwickeln, bis sich schließlich eine stabile Artenzusammensetzung eingestellt hat. Wie diese aussieht, hängt stark von den Standortbedingungen ab.


*Billige Saatmischungen aus Baumärkten und Gartencentern enthalten leider meist auch Samen fremdländischer Arten, die zwar hübsch bunt aussehen, mit denen unsere Wildbienen aber nichts anfangen können. Zudem enthalten viele Mischungen Weißklee, der sich so rasch ausbreitet, dass er andere Wildblumen unterdrückt.

**Einen bestehenden Rasen nur durch Einsäen von Wildsamen und dann selteneres Mähen zu einer Blumenwiese umwandeln zu wollen, hat meist keinen so guten Erfolg. Die vorhandenen Gräser sind nämlich eine starke Wurzelkonkurrenz für die Wildblumen, die dadurch nicht so reich gedeihen können. Zumindest aber „Allerweltsblumen“ wie Gänseblümchen, Löwenzahn, Gamander-Ehrenpreis oder Scharfer Hahnenfuß werden auch auf solchen Flächen wachsen – was für die Wildbienen auf jeden Fall besser ist als nichts.

Für Blumenwiesen geeignete Wildblumen und ihre Wildbienen-Besucher

Auf trockenwarmen Flächen:

Die Zaunwicke wird von vielen Sandbienen und auch anderen Wildbienenarten besucht. © neil hardwick/Shutterstock.com

Der Kriechende Günsel blüht früh im Jahr und ist wertvoll für früh fliegende Wildbienen-Arten. © M. Schuppich/Shutterstock.com

Auf feuchteren und eher schattigen Flächen:

 

Das Wiesen-Schaumkraut wächst auf feuchteren Standorten und blüht recht früh im Jahr. © imageBROKER.com/Shutterstock.com

Weitere Ideen

  1. Den Artenreichtum Ihrer Blumenwiese können Sie erhöhen, indem Sie Samen von Wildpflanzen aus deiner Umgebung* einsähen.
  2. Nicht nur der eigene Garten, auch Straßen- und Wegränder eignen sich zur Anlage kleiner Blumenwiesen. Fragen Sie aber bei der Gemeinde oder Stadtverwaltung um Genehmigung und treffen Sie eine Absprache darüber, dass das Wiesenstück nicht öfter als zweimal im Jahr gemäht und auch nicht gemulcht wird.

* Wildpflanzen sollten Sie nicht aus der Natur entnehmen. Samen von nicht unter Naturschutz stehenden Arten dürfen Sie sammeln, aber nur in kleinen Mengen und nur dort, wo dieselbe Art in großer Zahl auftritt (natürlich niemals in Naturschutzgebieten), sodass die Wildbienen sie auch am Naturstandort weiterhin vorfinden.

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