
Kleines Insektenhotel
In dem kleinen Häuschen können Sie verschiedene Nisthilfen kombinieren und auf diese Weise viele verschiedene Wildbienenarten anlocken. Der Bau ist nicht aufwendig (dieses Projekt erfordert insgesamt etwa 4 Stunden Bauzeit) und ist mit ein wenig Heimwerk-Erfahrung leicht zu bewerkstelligen.
Bauen und aufhängen
Suchen Sie zuerst alles benötigte Material und Werkzeug zusammen. Die Bauteile aus Holz lassen Sie sich am besten vom Schreiner oder im Baumarkt gleich zuschneiden.
Anzahl | Bauteil | Material | Höhe/Länge (mm) | Breite (mm) |
---|---|---|---|---|
1 | Boden | Massivholz, 18 mm dick | 114 | 120 |
2 | Seitenwände | Massivholz, 18 mm dick | 170 | 120 |
1 | Dachplatte | Massivholz, 18 mm dick | 158 | 150 |
1 | Dachplatte | Massivholz, 18 mm dick | 140 | 150 |
1 | Rückwand | Sperrholz, 5 mm dick | 250 | 150 |
Verbinden Sie die beiden Dachhälften im rechten Winkel miteinander. Am besten geht das, wenn Sie sie zuerst mit Holzleim zusammenkleben und sie danach mit 2–3 Schrauben (Loch vorbohren!) fixieren.
Schrägen Sie dann die oberen Kanten der beiden Seitenwände im 45°-Winkel an.
Fügen Sie anschließend Boden, Seitenwände und Dach zu einem vollständigen Rahmen zusammen, wobei das Dach 3 cm nach vorne überstehen sollte. Auch hier wieder: Zuerst leimen, dann Löcher vorbohren und schließlich die Verbindungen mit je 2–3 Schrauben fixieren.
Jetzt können Sie das Häuschen samt Rückwand nach Lust und Laune anmalen. Wenn die Farbe getrocknet ist, nageln Sie die Rückwand an den Rahmen und sägen deren überstehende Ecken entlang der Dachschrägen ab.
Nun fehlt nur noch die „Füllung“: Schneiden Sie Schilfhalme und/oder Bambusröhrchen auf jeweils 12 cm Länge zu. Wie das richtig geht, finden Sie in der Bauanleitung ="Schilfhalme“ und in der Bauanleitung „Bambus“.
Sägen Sie einen Holzklotz bzw. einen Astabschnitt auf dieselbe Länge zu und bohre geeignete Nistgänge hinein. Was dabei zu beachten ist, findest du in der Bauanleitung "Holz mit Bohrlöchern".
Bestreichen Sie die Rückwand innen mit Holzleim und schieben Sie das Holzstück (die Bohrlöcher natürlich nach vorne zeigend) sowie die Schilf- und Bambusröhrchen in einer dichten Packung bis zum Anschlag hinein.
Nun können Sie das kleine Insektenhotel auf eine Mauerbrüstung stellen. Oder Sie bringen an seiner Rückwand einen stabilen Bilderaufhänger an und hängen es an eine Wand oder einen Zaun. Die beste Position für Nisthilfen finden Sie hier "Wo ist der richtige Standort".
Vor allem, wenn Mauerbienen in Ihr Insektenhotel eingezogen sind, die ihre Brutröhren nicht selber ausräumen, ist eine regelmäßige Reinigung der Nisthilfe wichtig. Sonst kann sie im nächsten Jahr nicht wieder neu besiedelt werden. Wie Sie sie richtig reinigen, finden Sie hier "Hausputz muss (manchmal) sein".
Material:
Arten, die hier nisten
Abhängig von der Dicke der Halme und dem Durchmesser der Bohrlöcher im Holz werden verschiedene Wildbienenarten das Häuschen als Kinderstube nutzen.
Röhrchen mit 6–8 mm Durchmesser bevorzugen zum Beispiel die Rote oder Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis), die Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta) und die die Stahlblaue Mauerbiene (Osmia caerulescens), die Garten-Blattschneiderbiene (Megachile willughbiella) oder auch die Rostfarbene Blattschneiderbiene (Megachile centuncularis).
Beliebt sind diese etwas größeren Durchmesser auch bei der Glockenblumen-Scherenbiene (Chelostoma rapunculi), der Gewöhnlichen Natternkopfbiene (Hoplitis adunca) oder der Einhöckrigen Mauerbiene (Osmia niveata).
Engere Röhren mit 3–5 mm Durchmesser werden zum Beispiel von der Gewöhnlichen Maskenbiene (Hylaeus communis), der Gewöhnlichen Löcherbiene (Heriades truncorum) oder der Hahnenfuß-Scherenbiene (Chelostoma florisomne) angenommen.
Auch die Distel-Mauerbiene (Osmia leaiana), die Rundfleck-Maskenbiene (Hylaeus dilatatus), die Gekerbte Löcherbiene (Heriades crenulatus) oder die Kurzfransige Scherenbiene (Chelostoma campanularum) lassen sich daran beobachten.