Hausputz muss (manchmal) sein
Viele Wildbienenarten, die vorhandene Brutröhren mehrfach benutzen, reinigen diese selber, bevor sie sie mit neuer Brut bestücken. Die häufigsten frühfliegenden Mauerbienen, die Gehörnte und die Rote oder Rostrote Mauerbiene (Osmia cornuta und O. bicornis) allerdings räumen ihre vorjährigen Nester nicht oder lediglich auf den letzten Zentimetern aus. Wenn Ihre Nisthilfen für diese Arten mehrere Jahre attraktiv bleiben sollen, müssen Sie sie nach jeweils 2–3 Jahren sauber machen.
Das betrifft natürlich nur die haltbaren, wetterfesten Nisthilfen wie Strangfalzziegel, Hartholzblöcke mit Bohrlöchern und eventuell auch weite Bambusröhrchen.
Und so machen Sie es richtig:
Stellen Sie die Nisthilfe im Vorfrühling, also bevor die jungen Bienen schlüpfen, in einen rundum geschlossenen Karton, in dessen Seitenwand Sie vorher einen oder zwei Ausfluglöcher (1–2 cm Durchmesser) geschnitten haben. Der Karton muss natürlich draußen stehen, vor zu starker Sonne und Regen geschützt. Wenn die Jungbienen dann im Frühling schlüpfen, finden sie ihren Weg aus dem Karton heraus, aber gewöhnlich später nicht wieder in diesen hinein. Ende Juni können Sie dann sicher sein, dass alle Bienen aus den Brutröhren geschlüpft sind und zugleich keine neuen Nester mehr angelegt wurden.
Jetzt können Sie die Nistgänge mit einem Bohrer, einer langen Schraube oder einer sehr dünnen Flaschenbürste reinigen. Entfernen Sie die Reste von Larvenkot, Kokons und Zell-Zwischenwänden sorgfältig aus den Röhren.
Im nächsten Frühjahr bieten Sie den Wildbienen die gesäuberte Nisthilfe wieder an. Auf diese Weise können Sie hölzerne Nistblöcke und Strangfalzziegel oft jahrzehntelang benutzen.