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© Frank Hecker Naturfoto
Nisthilfe für die Ewigkeit

Strangfalzziegel

Strangfalzziegel sind spezielle Dachziegel aus gebranntem Ton, die von parallelen Hohlkammern durchzogen sind. Die runden oder ovalen Öffnungen dieser Röhren liegen nebeneinander an den Stirnseiten der Ziegelplatten. Strangfalzziegel haben, je nach Fabrikat, Löcher von 5–8 mm Durchmesser. Das ist für viele Wildbienen genau richtig. Mit solchen Ziegeln können Sie ihnen daher mit wenig Aufwand (abhängig von der Anzahl der Strangfalzziegel dauert dieses Projekt 1–2 Stunden) stabile, wetterbeständige Nisthilfen anbieten.

Vorbereiten und auslegen

Strangfalzziegel besorgen: Sie bekommen diese speziellen Dachziegel für wenige Euro über den Baustoff-Fachhandel oder auch über das Internet (zum Beispiel von Kemmler). Natürlich können Sie auch gebrauchte Strangfalzziegel verwenden, sei es direkt von alten Abrissgebäuden oder aus dem Internet. Achtung, es gibt mehrere Modelle Strangfalzziegel! Achten Sie beim Kauf darauf, dass es auch wirklich die richtigen Ziegel sind, also die mit den durchgehenden Längsröhren.

Normale Lochziegel, wie sie zum Mauerbau üblich sind, haben dagegen viel zu weite Löcher. Bei denen müssen Sie die Löcher unbedingt mit Bambus- oder Schilfhalmen bestücken, wenn sie von Wildbienen als Nisthilfe angenommen werden sollen.

Wenn die Öffnungen der Ziegelhohlräume durch den Produktionsprozess sehr scharfkantig oder etwas zusammengedrückt sind, sollten Sie sie mit einer Bohrmaschine (mit Steinbohrer in der entsprechenden Dicke) aufbohren und dabei zugleich glätten.

Die Eingänge der Gänge werden mit dem Bohrer aufgebohrt und geglättet. © Frank Hecker Naturfotografie

Weil die Röhren in den Ziegeln vorn und hinten offen sind, müssen Sie sie hinten mit etwas Lehm verschließen. Wenn es nämlich im Inneren nicht dunkel ist, nehmen die Bienen sie nicht als Brutröhren an.

Die Röhren müssen hinten mit Lehm verschlossen werden, sonst werden sie nicht besiedelt. © Frank Hecker Naturfotografie

Auslegen: Mehrere Strangfalzziegel einfach turmartig übereinandergestapelt oder hochkant aneinandergelehnt in den Garten legen. Hauptsache, die Brutröhren sind waagerecht ausgerichtet! Auch in ein regalförmiges Insektenhotel können Sie sie integrieren, ob einzeln oder als Stapel. Die beste Position für Nisthilfen finden Sie hier "Wo ist der richtige Standort?".

So einfach und so haltbar: Nisthilfe aus Strangfalzziegeln © Frank Hecker Naturfoto

Vor allem, wenn Ihre Strangfalzziegel von Mauerbienen besiedelt sind, die ihre Brutröhren nicht selber ausräumen, ist eine regelmäßige Reinigung wichtig, damit sie im nächsten Jahr wieder neu besiedelt werden. Wie Sie sie richtig reinigen, finden Sie hier "Hausputz muss (manchmal) sein"

Weitere Ideen

Weil die Röhren für die Bienen gar nicht so lang sein müssen, wie die Ziegel groß sind, können Sie die Ziegel auch gerne quer halbieren (mithilfe eines Trennschleifers oder indem Sie sie vorsichtig über eine Kante brechen). So verdoppeln Sie die Zahl der Brutröhren.

Sie können Strangfalzziegel auch als Abdeckung für ein Insektenhotel verwenden, die Lochöffnungen natürlich nach vorne gerichtet. Lassen Sie sie aber nicht zu weit nach vorn überstehen, damit sie die darunterliegenden Nisthilfen nicht zu sehr beschatten.

Material:

  • Sogenannte Strangfalzziegel aus dem Baustoffhandel
  • Eventuell Bohrmaschine mit Steinbohrer
  • Lehm
  • Arten, die hier nisten

    Die Hohlkammern von Strangfalzziegeln werden von einer ganzen Reihe von Bienen als Nistkammern angenommen.

    Unter anderem finden sich die häufige Rote oder Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis) und die Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta) ein.

    Auch die Glänzende Natternkopf-Mauerbiene (Osmia adunca), die Garten-Blattschneiderbiene (Megachile willughbiella) oder die Bunte Blattschneiderbiene (Megachile versicolor) gehören zu typischen Arten, die in Strangfalzziegeln nisten.

    Weitere Nisthilfen